Das war der WW 160m CW-Contest

Unser kleines Camp. Im Vordergrund der auf 20 Meter verlängerte Fiberglas-Mast.

Ein wenig Sorgen hatte es mir ja schon gemacht – unsere kleine Contestgruppe schrumpfte bis auf drei Mann zusammen. Einige Fahrzeuge hatten Probleme, hier die Heizung, da die Motorsteuerung. Alles Dinge, die beim Wintercamping besser funktioieren sollten. Auch das Wetter war als eher durchwachsen angesagt. Und dann kam aus Hameln von Björn und Fatima die Meldung: „Die Gaststätte ist in der Winterpause und : Der Platz ist durchnässt – sucht euch besser etwas anderes“. Da kamen dann bei mir dann doch echt Zweifel auf. Nach Rücksprache mit Tom und Wilfried checkten wir dann Ausweichmöglichkeiten – der Doktorsee wäre gegangen – allerdings war da auch das Nordufer gesperrt. Da hatte sich Eugen schon mal fast festgefahren. Nach einigem Hin und Her haben kam dann doch „grünes Licht“ von Björn und Fatima. Wenn wir uns ganz vorne fast auf den Weg stellen würden, dann wäre es ok.
Tom und Wilfried waren überzeugt – komme was wolle, wir fahren. Ferner mussste ja die knapp 20 Meter hohe L-Antenne für den SSB-Fieldday ausprobiert werden.
In diesem Jahr wollte ich beim CW-Teil mit dem ELAD FDM-DUO und mit der kleinen Juma 100D PA antreten. Da der ELAD ja keine großartigen Eingangsfilter hat, wollte ich das neu erworbene Kurzwellen-Bandfilter davorschalten, so dass der Eingang wenigstens nur auf 160m fette Signale bekam. Aber es kam alles anders…

Das ursprüngliche Setup…


Und natürlich hatte ich auch noch eine Ersatzstation dabei – dafür hatten Erfahrungen bei vorherigen Contesten beigetragen.
Also ging es frühen Freitagnachmittag nach Hameln. Als ich ankam war Tom, DL9OBD schon mit dem Aufbau der Antenne beschäftigt. Das Wetter meinte es gut mit uns – lediglich ein leichter Wind wehte und es war trocken bei etwa 0-1 Grad. Wilfried, DJ1WF kam an als es bereits dunkelte und baute dann noch sein mittlerweile historisches altes Zelt (ohne Fussboden) auf. Noch ein wenig Ausrüstung, Feldbett und Schlafsack rein – hier würde er schlafen und funken. Fatima und Björn hatten uns eine Gaststätte in der Innenstadt von Hameln empfohlen – den Abend beschlossen wir dort bei leckerem Essen.
Der Contest begann am Freitagabend um 22:00 Uhr UT – fast überraschend früh für uns. Und damn kam das (fast) unvermeindliche: Mein Setup versagte nach vier QSOs den Dienst! Die PA hatte sich abgeschaltet und liess sich auch mit gutem Zureden nicht mehr einschalten. Mir blieb nichts anderes übrig, als auf die Ersatzstation zurückzugreifen. Das kostete mich fast eine Stunde Betrieb: Der Beginn eines Contestes ist allerdings nicht für das Erreichen einer ohen Punktzahl ausschlaggebend. Die Ersatzstation bot weniger Komfort – kein Wasserfalldisplay … aber sonst hatte ich mit ihr im CW-Modus ganz gute Erfahrungen gemacht. Irgendwann gegen 01:30 Uhr verabschiedeten sich Tom und Wilfried aus meinem Wohnmobil. Die Antenne spielte gut, und so machte ich bis 4:15 Uhr morgens Betrieb, bis ich fast alle Calls auf meiner Bandmap abgearbeitet hatte und nix neues mehr dazu kam.

Die erreichten Länder aif 160m – Australien und Japan waren leider (noch) nicht dabei…


Wenn es hell ist, dann funktioniert das 160m Band nicht, also konnte ich am Samstagmorgen erst einmal in Ruhe ausschlafen. Der Tag verging dann recht schnell – Tom und ich verbesserten die Antenne nochmals, es kamen 16 Radials dazu und am oberen Ende wurde noch ein 12 Meter Glasfaser-Mast aufgestellt. Das sorgte für eine noch etwas flachere Abstrahlung nach Norden/Nordwesten – an unserem Standort wichtig für DX-Multiplikatoren. Wilfried baute währenddessen seine Kurzwellen- und QO-100 Station auf und machte schon fleißig Betrieb. Tasächlich wurden wir am Nachmittag sogar noch von der Sonne verwöhnt, so dass wir im Windschatten noch ein wenige gesessen und gequatscht haben. Als es langsam dunkel wurde habe ich dann die Station wieder aktiviert. Recht schnell stellte sich heraus, daß die Antenne durch die Veränderungen noch besser spielte. Wenn es bei einem Rufzeichen nicht gerade ein Riesen-Pileup gab kam ich eigentlich mit einem Anruf durch. So liess sich über recht lange Zeit eine QSO-Rate von 30 QSOs pro Minute gut halten. Das geht natürlich nur bei den kurzen 599 14 tu – Contest-QSOs. Es machte Spass – ich hatte auch bei der Eingabe am Rechner meinen Rhythmus wiedergefunden. Aber: Um 22:00 wurde ich recht müde, also musste ich mir Ziele setzen. Ich hatte bis jetzt um die 80.000 Punkte – ok also: Neues Ziel: 100.000 Punkte. Kurz nach 01.00 Uhr war es dann soweit und es standen mehr als 100.000 Punkte im Log.

Der Endstand im Log-Programm…


Darauf haben wir dann in kleiner Runde noch ein Sektchen getrunken. Ein Nachtrag noch: Die Juma-PA ist unterwegs zur Garantie-Reparatur nach Rumänien – wir sind alle gespannt darauf, was der Fehler ist.