160m DX SSB-Contest: läuft!

Das Contest-Lager von DP3P

Während ich diese Zeilen schreibe bin ich wirklich ein wenig neidisch. Leider musste ich wg. krank zu Hause bleiben. Aber dafür habe ich Zeit für einen Bericht. Die Bilder stammen von Tom, DL9OBD, Gerd, DL5BBH und Ingo, DC1AP. Aber alles der Reihe nach.
Bereits am Donnerstag ist Tom auf unseren Fieldday-Platz auf dem Berg in Hameln angereist – Fatima und Björn hatten uns vorab „Grünes Licht“ gegeben und Grüße „an die ganze Bande“ ausgerichtet. Auch hatte die Gaststätte am Platz wieder geöffnet – einem erfolgreichen Start stand also nichts entgegen.
Donnerstag „High Noon“ stand Tom bei mir vor der Tür und holte die für den Antennenbau notwendige Leiter und meine BOG-Empfangsantenne ab – die hatte ich eigentlich ausprobieren wollen.
Noch am Nachmittag des Donnerstags baut Tom bei stürmischen Wind und Scheegriesel waagereccht die 20 Meter hohe L-Antenne auf. Sie ist am langen Ende zunächst nur provisorisch an einem Toilettenwagen des Gruppencampingplatzes angebunden.

In der Nacht machte Tom dann noch einige Empfangsversuche und konnte zumindest Bloomberg Radio aus New York mit fettem Signal auf Mittelwelle empfangen.

Freitag:
Auch Wilfried versucht wieder von seinem Garten aus QRV zu werden. Seine Antenne ist eine (fast) 20 Meter lange Vertikal mit Verlängerungsspule. Sein Setup produzierte jedenfalls bei mir in Neustadt ein gutes Signal . Aber leider kam es für unser Geburtstagskind Wilfried anders als gedacht. Davon später mehr.

Wilfrieds Super-Anpassungs-Spule für 160m : Funzt!

Der Freitag wird in Hameln genutzt, um die Antenne weiter zu optimieren. Die 16 Radials werden ausgelegt und der Mast am Toilettenwagen wird aufgebaut und abgespannt. Langsam treffen auch die anderen des diesjährigen Teams ein – Rainer, DF2ALC, Ingo DC1AP. Gerd konnte dann doch erst am Samstag zu Crew stossen. Auch am Freitag war das Wetter noch sehr launisch – nach dem Aufbau und den Verbesserungen musste sich jeweils immer aufgewärmt und die Klamotten getrocknet werden.
Dafür lockte dann am Abend ein gutes Essen in der Gaststätte. Danach gab es dann für Wilfried die große Enttäuschung: Störungen im ganzen Band… Ein Nachbar hat in seiner Gartenlaube ein Lampe an, die gleich einen ganzen Lattenzaun an Störungen produziert.
https://1drv.ms/v/s!AoldtWCprzVNjKMU_R1uTq6DzEWwfA?e=5F9Gx

Dennoch brachte er in der Nacht knapp 100 QSOs ins Log – Gratulation!

Tom funkte in der Nacht zum Samstag dann bis 5:00 Uhr morgens. Hier sein Zwischenstand:

Zwischenstand um 4:59 Uhr am Samstagmorgen

Der heutige Samstag wurde dann erst einmal mit Aussschlafen verbracht. Danach gab es ein Frühstück, das die notwendige Energie für die kommenden Verbesserungen des Setup gab.

Am Samstag kam jetzt die 160 Meter lange BOG-Empfangsantenne dazu. 160 Meter sind eine ziemlich lange Strecke, insbesondere wenn dabei dann auch noch Feldwege gekreuzt werden müssen. Spannend wird der Vergleich zwischen der „elevated“ BOG und der BOG. Eigentlich müsste die elevated BOG etwas lautere Empfangssignale aus den USA liefern – die BOG „on Ground“ dafür mehr.
Das Wetter vereitelt leider den Einsatz der Balon-Antenne – es ist einfach zu windig und der Wind ist auch zu instbil für eine Drachen.
Jetzt sind wir gespannt, was der Abend bringt. Im DX-Cluster ist noch keine Station DX-Station aus den USA gelistet, di ekommen erst später rein – wenn die Bedingungen es zulassen.

Blick in den DX-Cluster

Live könnt ihr den Cluster „DxHeat“ hier finden:
https://dxheat.com/dxc/

Also: Wenn Du das hier liest, und eine auf 160m spielende Antenne hast: rein ins Getümmel! Vielleicht trifft Du ja DP3P auf einer Frequenz.
Ach ja: Viele fragen, warum man DP3P nicht im Cluster sieht bzw. wo „die Frequenz“ ist, auf der DP3P arbeitet. DP3P arbeitet in der Regel so, dass das Band „abgegrast“ wird (Contester nennen das „Search & Punch“ (S&P) . Als eine Station mit einem eher leiseren Signal hat man so eher die Chance mehr Punkte zu erarbeiten, als wenn man nur auf einer Frequenz bleibt und dort „CQ Contest“ ruft. Das nennt man dan „RUN“ und macht Sinn, wenn man über ein wirklich gutes Signal verfügt. Ferner ist beim CQ DX 160m wie bei vielen anderen Contesten sogenanntes „Self-Spotting“ verboten – d.h. man darf seine Arbeitsfrequenz selbst nicht bekannt geben oder in den Cluster stellen. Das dürfen nur die Stationen machen, die man gearbeitet hat.
So, das wars – Stand Samstag, 21:20 Uhr.

Update Sonntagnachmittag:
Während die Sonne auch in Hameln scheint ist das Contest-Team mit dem Abbau beschäftigt ist. Der letzte Abend wird nicht mitgenommen – da sind auch keine großen DX-Bedingungen mehr zu erwarten. Tom, DL9OBD hat bis zum frühen Morgen durchgehalten und ein schönes Endergebnis erzielt.

Spannend wird dann letztendlich die Wertung und auf welchem Platz DP3P landet. Aber da müssen wir noch einige Zeit warten. Und natürlich wird auch Wilfried, DJ1WF sein Ergebnis mit Spannung erwarten: Hat er doch trotz des Knatterns beim Empfang 2 x USA ins Log gebracht und insgesamt 156 QSOs gemacht.
Die Wintertage auf dem Berg sind immer wieder eine kleine Herausforderung – dafür wird man dann aber auch manchmal nachts mit einem wunderbaren Sternenhimmel oder morgens mit einem schönen Sonnenaufgang belohnt…

Sonnenaufgang über dem Platz

Wer es etwas gemütlicher haben möchte: Ende März/Anfang April ist unser H48 Frühlings-Fieldday am Humboltsee. Ganz ohne Contest-Stress haben wir da eine große Wiese fast für uns, auf der wir gemeinsam unser Lager aufbauen und Antennen und unsere Gerätschaften ausprobieren können. Und falls jemand Spass an sowas hat, aber weder Zelt noch Wohnwagen etc: Es ist dort möglich „Fass-Hütten“ zu mieten, die eine bequeme Unterkunft bieten. Also: Raus aus dem Shack in die Natur…