Ingo, DC1AP berichtet vom Antennenumbau bei DL0TY Bilder von Ralf, DL2RLA
Pom DG7ACF hatte vor geraumer Zeit die Unterstützer von DP9X auf den Lindener Berg zur Clubstation der Schwarzen Bären vom H48 geladen, um sich für die Unterstützung im 2-Meter Band beim SOTA Bergfunkwettbewerb im letzten Jahr zu bedanken.
Der glückliche Zufall ergab, dass Wolfgang DL4AH vor Kurzem eine 6m HB9CV gespendet hat, so dass diese kurzerhand auf dem Mast an DL0TY montiert wurde. Nach erfolgreicher Demontage der 70cm Kreuzyagi wurde die 2m Yagi an die Mastspitze geschoben, so dass die neue 6m Antenne sich optimal zwischem dem Fritzel Beam und der 2m Yagi einfügen konnte. Natürlich wurde nach der Erledigung der Arbeiten und ersten Test QSO’s auf 6m der gemütliche Teil des Abends eingeläutet und der Grill befeuert ! Und weil sich die Aktion herumgesprochen hatte, konnten wir uns auch über denden Besuch von Matthias DO5OMH freuen. Ein toller erfolgreicher Tag und eine super Gemeinschaftsaktion der Schwarzen Bären!
Während ich diese Zeilen schreibe bin ich wirklich ein wenig neidisch. Leider musste ich wg. krank zu Hause bleiben. Aber dafür habe ich Zeit für einen Bericht. Die Bilder stammen von Tom, DL9OBD, Gerd, DL5BBH und Ingo, DC1AP. Aber alles der Reihe nach. Bereits am Donnerstag ist Tom auf unseren Fieldday-Platz auf dem Berg in Hameln angereist – Fatima und Björn hatten uns vorab „Grünes Licht“ gegeben und Grüße „an die ganze Bande“ ausgerichtet. Auch hatte die Gaststätte am Platz wieder geöffnet – einem erfolgreichen Start stand also nichts entgegen. Donnerstag „High Noon“ stand Tom bei mir vor der Tür und holte die für den Antennenbau notwendige Leiter und meine BOG-Empfangsantenne ab – die hatte ich eigentlich ausprobieren wollen. Noch am Nachmittag des Donnerstags baut Tom bei stürmischen Wind und Scheegriesel waagereccht die 20 Meter hohe L-Antenne auf. Sie ist am langen Ende zunächst nur provisorisch an einem Toilettenwagen des Gruppencampingplatzes angebunden.
Der 20 Meter hohe Mast.Der Toilettenwagen als Endpunkt – hier schon mit dem 2. Mast.Die Situation am Donnerstag: Der Sturm schüttelt den MAst durch…
In der Nacht machte Tom dann noch einige Empfangsversuche und konnte zumindest Bloomberg Radio aus New York mit fettem Signal auf Mittelwelle empfangen.
Freitag: Auch Wilfried versucht wieder von seinem Garten aus QRV zu werden. Seine Antenne ist eine (fast) 20 Meter lange Vertikal mit Verlängerungsspule. Sein Setup produzierte jedenfalls bei mir in Neustadt ein gutes Signal . Aber leider kam es für unser Geburtstagskind Wilfried anders als gedacht. Davon später mehr.
Wilfrieds Super-Anpassungs-Spule für 160m : Funzt!
Der Freitag wird in Hameln genutzt, um die Antenne weiter zu optimieren. Die 16 Radials werden ausgelegt und der Mast am Toilettenwagen wird aufgebaut und abgespannt. Langsam treffen auch die anderen des diesjährigen Teams ein – Rainer, DF2ALC, Ingo DC1AP. Gerd konnte dann doch erst am Samstag zu Crew stossen. Auch am Freitag war das Wetter noch sehr launisch – nach dem Aufbau und den Verbesserungen musste sich jeweils immer aufgewärmt und die Klamotten getrocknet werden. Dafür lockte dann am Abend ein gutes Essen in der Gaststätte. Danach gab es dann für Wilfried die große Enttäuschung: Störungen im ganzen Band… Ein Nachbar hat in seiner Gartenlaube ein Lampe an, die gleich einen ganzen Lattenzaun an Störungen produziert. https://1drv.ms/v/s!AoldtWCprzVNjKMU_R1uTq6DzEWwfA?e=5F9Gx
Dennoch brachte er in der Nacht knapp 100 QSOs ins Log – Gratulation!
Tom funkte in der Nacht zum Samstag dann bis 5:00 Uhr morgens. Hier sein Zwischenstand:
Zwischenstand um 4:59 Uhr am Samstagmorgen
Der heutige Samstag wurde dann erst einmal mit Aussschlafen verbracht. Danach gab es ein Frühstück, das die notwendige Energie für die kommenden Verbesserungen des Setup gab.
Frühstück…Damit es keine Störungen an der BOG gibt: Feinschnitt am Weidezaun 😀Das LagerMarkierung der 160 Meter langen BOG auf dem WegTom am Mast. An den Abspannungen kann man etwa die Dimensionen abschätzen
Am Samstag kam jetzt die 160 Meter lange BOG-Empfangsantenne dazu. 160 Meter sind eine ziemlich lange Strecke, insbesondere wenn dabei dann auch noch Feldwege gekreuzt werden müssen. Spannend wird der Vergleich zwischen der „elevated“ BOG und der BOG. Eigentlich müsste die elevated BOG etwas lautere Empfangssignale aus den USA liefern – die BOG „on Ground“ dafür mehr. Das Wetter vereitelt leider den Einsatz der Balon-Antenne – es ist einfach zu windig und der Wind ist auch zu instbil für eine Drachen. Jetzt sind wir gespannt, was der Abend bringt. Im DX-Cluster ist noch keine Station DX-Station aus den USA gelistet, di ekommen erst später rein – wenn die Bedingungen es zulassen.
Also: Wenn Du das hier liest, und eine auf 160m spielende Antenne hast: rein ins Getümmel! Vielleicht trifft Du ja DP3P auf einer Frequenz. Ach ja: Viele fragen, warum man DP3P nicht im Cluster sieht bzw. wo „die Frequenz“ ist, auf der DP3P arbeitet. DP3P arbeitet in der Regel so, dass das Band „abgegrast“ wird (Contester nennen das „Search & Punch“ (S&P) . Als eine Station mit einem eher leiseren Signal hat man so eher die Chance mehr Punkte zu erarbeiten, als wenn man nur auf einer Frequenz bleibt und dort „CQ Contest“ ruft. Das nennt man dan „RUN“ und macht Sinn, wenn man über ein wirklich gutes Signal verfügt. Ferner ist beim CQ DX 160m wie bei vielen anderen Contesten sogenanntes „Self-Spotting“ verboten – d.h. man darf seine Arbeitsfrequenz selbst nicht bekannt geben oder in den Cluster stellen. Das dürfen nur die Stationen machen, die man gearbeitet hat. So, das wars – Stand Samstag, 21:20 Uhr.
Update Sonntagnachmittag: Während die Sonne auch in Hameln scheint ist das Contest-Team mit dem Abbau beschäftigt ist. Der letzte Abend wird nicht mitgenommen – da sind auch keine großen DX-Bedingungen mehr zu erwarten. Tom, DL9OBD hat bis zum frühen Morgen durchgehalten und ein schönes Endergebnis erzielt.
Spannend wird dann letztendlich die Wertung und auf welchem Platz DP3P landet. Aber da müssen wir noch einige Zeit warten. Und natürlich wird auch Wilfried, DJ1WF sein Ergebnis mit Spannung erwarten: Hat er doch trotz des Knatterns beim Empfang 2 x USA ins Log gebracht und insgesamt 156 QSOs gemacht. Die Wintertage auf dem Berg sind immer wieder eine kleine Herausforderung – dafür wird man dann aber auch manchmal nachts mit einem wunderbaren Sternenhimmel oder morgens mit einem schönen Sonnenaufgang belohnt…
Sonnenaufgang über dem Platz
Wer es etwas gemütlicher haben möchte: Ende März/Anfang April ist unser H48 Frühlings-Fieldday am Humboltsee. Ganz ohne Contest-Stress haben wir da eine große Wiese fast für uns, auf der wir gemeinsam unser Lager aufbauen und Antennen und unsere Gerätschaften ausprobieren können. Und falls jemand Spass an sowas hat, aber weder Zelt noch Wohnwagen etc: Es ist dort möglich „Fass-Hütten“ zu mieten, die eine bequeme Unterkunft bieten. Also: Raus aus dem Shack in die Natur…
Rechtzeitig zur Sommersaison wurde in einer gemeinsamen Aktion der Rotor bei DL0TY getauscht. Beim alten Rotor funktionierte die Richtungsanzeige nicht mehr richtig. Natürlich werden wir versuchen, den alten Rotor zu reparieren und dann wieder einzusetzen. Ein beonderer Dank gilt geht an Kai, DO9KAS und Gerd, DB1AI, die dabei die kräftezehrenden Dacharbeiten durchführten und die Kommentare der ganzen umherstehenden Manager aushielten. Und selbstverständlich fing der Grill an zu glühen, kaum war der neue Rotor betriebsbereit und die Antenne ausgerichtet. Krönender Abschluss war dann eine kleine Whiskey-Probe mit unterschiedlichen Sorten vom meistens irischem Whiskey. Ein kleines Team räumte dann am Morgen danach noch auf. Fazit: – es hat allen viel Spass gemacht und die Antennenanlage ist wieder bereit für Conteste.